Beraterquatsch aus dem Nähkästchen: "Mein Berater hat gesagt, wenn ich eine Dynamik in meinen Vertrag einschließe, fängt das die Inflation auf?!"

Hallo zusammen,

das stimmt so NICHT. Es gibt eine Haufen Berater, die tatsächlich glauben, wenn man seinen Beitrag zu einem Vertrag jedes Jahr in Höhe der Inflationsrate anpaßt, würde das Geld das am Vertragsende ausgezahlt wird, den heutigen Geldwert haben.

Das ist falsch und zeigt lediglich, daß der Berater seinen Job nicht versteht. Keine Sorge - das Thema wird nicht zu trocken... :)

Ein Beispiel zum Nachvollziehen des Themas Dynamik und Inflation:



Max will 100 Euro sparen - bei 4 % Verzinsung kommt er nach 30 Jahren auf eine Auszahlungssumme von 68.760,13 Euro.

Wenn wir eine Inflation von 2 % annehmen, wäre das Geld dann aber nicht fast 70.000 Euro nach heutigem Geldwert wert, sondern lediglich 37.960,47 Euro.

Gleichzeitig sehen wir in der Berechnung, daß (um eine Kaufkraft von knapp 70.000 Euro in 30 Jahren zu haben) unsere Auszahlung bei 124.549,46 Euro liegen müßte.

Wenn der Berater richtig läge, müßten wir nur in unseren obigen Sparplan 2% Dynamik des Beitrags einschließen und wir kämen auf unsere nötigen 125.000 Euro - ohne daß es dir im Portemonnaie weh tut - denn du zahlst ja immer nur das mehr, was die Inflationsrate beträgt.

Also tun wir das einmal und kommen - ach du Schreck - lediglich auf eine Summe von 87.783,80 Euro! Das ist viel weniger, als du zum Ausgleich der Inflation brauchst.

Wieviel Dynamik müßte denn drinstecken, um die Inflation auszugleichen?


Wenn du durch eine Dynamik deines Beitrages die 2% Inflation in unserem Beispiel auffangen möchtest, müßtest du deinen Beitrag jedes Jahr nicht um 2% anpassen, sondern um 4,58%. Und das führt während der Vertragslaufzeit zu nicht mehr bezahlbaren Sparraten - fast 370 Euro sind im letzten Jahr monatlich zu zahlen.
 

Ok - der Berater hat Quatsch erzählt - aber wie lösen wir das Problem dann?

 Es gibt 2 Möglichkeiten, das Problem anzufassen:
  1. Du gehst sofort bei der Planung von der inflationsbereinigten Auszahlungssumme aus und pfeifst auf Dynamisierung - dann müßte Max in unserem Beispiel allerdings 181,14 Euro jeden Monat aufbringen.
  2. Oder du gehst von der inflationsbereinigten Auszahlsumme aus und schließt eine Dynamik in Höhe der erwarteten Inflationsrate ein - das tut nicht ganz so weh und in unserem Beispiel würde Max in dem Fall mit 141,88 Euro monatlich starten
Übrigens: Die Inflation hört nicht mit Beginn des Ruhestands auf. Viele Berater, die das Prinzip der Inflation verstanden haben, berücksichtigen das Thema zwar - aber nur bis zum Ruhestandseintritt. ;)
Aber dazu mehr in einem anderen Blogpost.


Viele Grüße,

Euer Mark
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