Altersvorsorge - Die nötige Sparrate einfach und produktunabhängig selbst berechnen

Daß es nötig ist, privat für´s Alter vorzusorgen, ist heute jedem klar. Es gibt unterschiedlichste Sparformen dafür - über Rentenversicherungen, Investmentfonds, Aktien oder oder oder...

Und es gibt eine Menge Hoch- und Beispielrechnungen aus unterschiedlichsten Quellen, die uns sagen,was wir brauchen werden.

Heute möchte ich euch eine Möglichkeit zeigen, wie ihr einmal zumindest richtungsmäßig selbst rechnen könnt, wieviel ihr für´s Alter "auf die hohe Kante" legen solltet - in vier Schritten, vollkommen produktunabhängig, nachvollziehbar und transparent. Samt einer Beispielberechnung natürlich. :)


Wie das geht? Ganz einfach mit Hilfe von den vielseitigen Rechentools auf zinsen-berechnen.de:

Schritt 1: Wieviel brauche ich?

Im Durchschnitt könnt ihr davon ausgehen, daß euch ca. 40-45 % eures Nettos als Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung zur Verfügung stehen werden. ("Pi-mal-Daumen" - nur eine grobe Schätzung!)

Max rechnet: Er hat 2000 Euro Netto und geht mal vorsichtig davon aus, daß ihm davon 40% als Altersrente gezahlt werden. Macht 800 Euro monatlich. 

Schritt 2: Wieviel Euro Rente nach heutigem Wert möchte ich dazu haben?

Da Max zwar einerseits meint, daß er im Alter weniger feste Ausgaben hat, aber sich andererseits denkt, daß er mehr Geld für Reisen ausgeben wird, überlegt er etwas und entschließt sich dann, daß 1.000 Euro Zusatzrente reichen sollten.

Schritt 3: Wieviel Geld ist mein Geld zu Ruhestandszeiten wert?

Die Inflation sorgt für Geldentwertung. Über die Jahre bedeutet das nichts anderes, als daß Max bei Ruhestandseintritt nicht 1.000 Euro bekommen sollte, sondern deutlich mehr. Ein Brötchen hat vor 20 Jahren noch Pfennige gekostet, heute kostet es ein Vielfaches an Cents.

Max geht davon aus, daß die langjährige Inflation etwa 2% betragen wird - das entspricht der Einschätzung der Europäischen Zentralbank.

Also flugs den Zinsrechner auf Zinsen berechnen angeworfen und die 1.000 Euro auf das Rentenbeginnalter 67 hochgezinst:

Quelle: Zinsen-berechnen.de 

Da Max 25 Jahre alt ist und von 2% Inflation ausgeht, gibt er 42 Jahre und 2% Verzinsung an. Hier das Rechenbeispiel. Max braucht also in 42 Jahren rund 2.300 Euro monatliche Zusatzrente, die dem heutigen Geldwert von 1.000 Euro entsprechen würden.

Schritt 4: Was kostet mich das monatlich?

Damit hat Max die wichtigste Zahl berechnet. Weiter geht es mit dem Vorsorgerechner von zinsen-berechnen.de, er klickt "Sparrate berechnen" an und füllt die restlichen Felder aus:
  • Anfangskapital, das einmalig mit eingerechnet werden soll, hat er nicht. Also 0 Euro. 
  • Eine Anspardynamik möchte er nicht, die bleibt bei 0%. 
  • Laufzeit 42 Jahre bis zum Renteneintritt mit 67
  • ... und als Entnahmerate seine berechneten 2.297,24 Euro monatlich.
  • Da die Inflation auch für Rentner weiter ihr Geld entwertet, will er sich jedes Jahr 2% (entsprechend seiner erwarteten Inflation) mehr auszahlen lassen. Also setzt er die Entnahmedynamik auf 2%. Täte er das nicht, würde seine Rente jedes Jahr weniger wert werden.
  • Jetzt geht es an die Lebenserwartung - Max hat die Wahl, ein Endalter einzugeben oder "ewige Rente" zu bekommen (in dem Fall würde Max nur von den Zinsen leben und seinen Erben das Geld hinterlassen - eine für die Erben schöne, aber normalerweise unbezahlbare Variante. Max meint, er wird locker 90 Jahre alt, dann sollte die Rente aber nicht aufhören, daher nimmt er sicherheitshalber 28 Jahre Rentendauer an - bis zu seinem 95. Lebensjahr.
  • Da er das Geld während der Ansparphase risiko- aber auch renditeträchtiger anlegen will und zu Rentenzeiten dann vorsichtiger, klickt er auf "separate Zinssätze" und nimmt für die Ansparphase 6 % p.a. und für die Entnahmephase 4 % p.a. an.

Dann klickt er auf "Berechnen" und landet bei einer Sparrate von 270,92 Euro monatlich.

Quelle: Zinsen-berechnen.de

Kein kleiner Betrag. Aber damit hat Max eine realistische Orientierung und begibt sich nun auf die Suche, mit welchen staatlichen Förderungen und Produkten er am besten zu seinem Ziel gelangt. 

Und vielleicht will Max auch noch seine eigenen "vier Wände" haben - damit bräuchte er nicht ganz so viel Rente in monatlichen Euros... Aber wie berücksichtigt man das "mietfreie Wohnen im Alter" eigentlich sinnvoll in der Vorsorgeplanung? (Das erfahrt ihr kommende Woche im Blog... :) )

Disclaimer: Diese Informationen sollen eine realistische Einschätzung ermöglichen - nichts ersetzt eine individuelle Beratung und ich mache ausdrücklich darauf aufmerksam, daß ich für die überschlägige Berechnung nicht hafte. Zudem sind Steuer- und Sozialversicherungsthemen hier außen vorgelassen worden. Detailliertere Infos und Berechnungen bekommst du gerne bei uns in einer persönlichen (Online-)Beratung.
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Jetzt hast du eine Richtung - aber noch immer Fragen und/oder suchst das passende Altersvorsorgeprodukt? Dann mail uns oder nutze unsere Online-Terminbuchung für ein persönliches Gespräch. Online- oder vor Ort bei uns!

Viele Grüße,

Euer Mark
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Du hast weitere Fragen? Oder ein Angebot zu dem Thema auf dem Tisch und weißt nicht so genau? Meld dich gerne. Per Mail oder Online-Beratung. Wie immer gilt hier unsere 100%-Nicht-Nerv-Garantie.

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