Ganz neu im Programm: Die private Erwerbsunfähigkeitsversicherung



Ab Oktober 2017 gibt es bei uns nun - neben der existentiell wichtigen Berufsunfähigkeitsversicherung - eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung.

Wie sinnvoll ist so eine Versicherung? Wann leistet sie und wo liegen die Unterschiede zur privaten Berufsunfähigkeitsabsicherung? Das erfahrt ihr in diesem Artikel.

Der Job macht halt den Unterschied

Mal ganz einfach gesagt: Aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung bekommst du die vereinbarte Rente, wenn du deinen eigenen Beruf längerfristig nicht mehr vollständig ausüben kannst, bei einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung gibt es die Rente erst dann, wenn du längerfristig gar keinen Job mehr machen kannst.

Ein Beispiel gefällig? Wenn der Fliesenleger wegen Rückenbeschwerden keine Fliesen mehr verlegen kann, ist er zwar in seinem Job berufsunfähig, aber er könnte ja theoretisch umschulen und einen kaufmännischen Job ausüben - erwerbsunfähig ist er also nicht.

Du denkst dir: "Da muss ich also erst richtig kaputt sein?!" Ja, das stimmt. Und die Berufsunfähigkeitsversicherung ist einer Erwerbsunfähigkeitsabsicherung generell vorzuziehen.

Trotzdem gibt es Gründe dafür

Warum sollte dann überhaupt jemand eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen? Nun, dafür gibt es drei Gründe:
  1. Der Preis: Gerade in risikorreicheren Berufen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sehr teuer, während eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung bezahlbar bleibt - sie ist ja schließlich auch gar nicht auf den Beruf, sondern auf generelle Erwerbsunfähigkeit ausgerichtet.
  2. Die Versicherbarkeit: Wer bereits Vorerkrankungen hat, bekommt nicht ohne weiteres eine Berufsunfähigkeitsversicherung - er könnte aber durchaus eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung bekommen (z. B. wäre ein Bäcker mit Mehlstauballergie in der Berufsunfähigkeitsversicherung nicht versicherbar, während er bezüglich Erwerbsunfähigkeitsversicherung noch eine Chance hätte - es wird ja nicht auf den Bäckerberuf geprüft, sondern auf generelle Erwerbsunfähigkeit).
  3. Die eigene Einstellung: Wie oft habe ich schon den Satz "Was soll mir schon passieren?!" oder "Ich gehe immer irgendwas arbeiten, solange es irgendwie geht!" gehört - und da ist dem ein oder anderen (zumindest gefühlt) mit der Absicherung des schlimmsten Falles durchaus gedient.
Also: Wenn du einen Job hast, der in der Berufsunfähigkeitsversicherung unbezahlbar oder wegen deiner Vorerkrankungen eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht abschließbar ist, kann eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung durchaus Sinn machen.

Als Ergänzung eine Option

Denken wir etwas flexibler - statt "Entweder-oder" geht ja auch "Sowohl-als-auch": Die wenigsten sichern tatsächlich ihr Nettoeinkommen mit einer privaten Berufsunfähigkeitsrente ab. Meist wird für den "schlimmsten Fall der Fälle" eine Grundrente von 1.000 bis 1.500 Euro monatlich abgesichert mit der Hoffnung darauf, dass man ja - wenn es einen erwischt - auch noch etwas auf 450 Euro-Basis zuverdienen könnte... oder so...

In so einem Fall wäre eine Ergänzung der gewählten "Grundrente" bei Berufsunfähigkeit um eine Erwerbsunfähigkeitsrente in entsprechender Höhe eine sinnvolle Option - wenn ich den 450 Euro Job nicht mehr machen kann, habe ich die Lücke so gestopft.

Meine persönliche Meinung und ein Fazit

Wie sehe ich das persönlich? Ich würde nur als Ergänzung oder bei sehr teuren Berufen zur Erwerbsunfähigkeitsrente greifen. Wenn ich meinen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann, möchte ich nicht finanziell gezwungen sein, irgendeine Tätigkeit auszuüben - einfach nur, weil ich nicht anders über die Runden komme.

Gerade bei risikoarmen Berufen (wie Kaufmännischer Mitarbeiter etc.) ist die Preisdifferenz zwischen Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung so gering, dass man schon ein extremer Geizhals sein muss, um sich nicht für eine angemessene Berufsunfähigkeitsabsicherung zu entscheiden.

Fazit: Für sehr "teure" Berufe eine Alternative, für alle anderen maximal eine Ergänzung.

Du brauchst Beratung oder ein Angebot? Schreib mir einfach eine Mail!


Viele Grüße,

Euer Mark


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Gute Beratung gibt´s bei uns. Selbstverständlich auch Online.


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