In Rente mit 73? Mal Klartext.



Die Politik hat die Rente als Wahlkampfthema entdeckt. Während man die aktuellen Ruheständler mit der höchsten Rentenerhöhung seit 23 Jahren beglückt, fordert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein höheres Eintrittsalter für die deutschen Rentner - am besten an die steigende Lebenserwartung gekoppelt. Das stützen auch weitere Studien wie zum Beispiel die Untersuchung vom Institut der Wirtschaft in Köln.

Aber all diese Studien mit ihren Berechnungen und trockenen Erläuterungen verkomplizieren die Dinge und die Mitbürger (die das ganze Thema brennend interessieren sollte) schalten achselzuckend ab.

Fachleute stiften Verwirrung


Ein Beispiel gefällig? Hier ein Video von einer vom Gesamtverband der Versicherungswirtschaft beauftragten Studie (Es geht nur um die Prognos-Erklärung von 0:11 bis 0:44):

"Für das Rentensystem wäre das dann so mehr oder weniger stabilisierend...wir haben beiläufig dann auch positive Effekte auf den Steuerzahler, der weniger Bundeszuschuss in die Rentenkasse bezahlen muss...jeder einzelne von uns hat quasi mehr Netto vom Brutto..." - Dr. Ehrentraut, Prognos AG

Stimmt ja, versteht nur keiner. :)

Das Problem ist einfach...


Solange einem klar ist, dass die gesetzliche Rente ein sogenanntes "Umlageverfahren" ist (= die Beiträge, die ich zahle, werden nicht für meine Rente angespart, sondern direkt wieder an die gerade aktiven Rentner ausgezahlt) dürften die Ergebnisse der Studien niemanden überraschen. 

Jeder Otto-Normalverbraucher kann sich die Situation an einer Hand abzählen:
  • Die Menschen werden immer älter
  • Die Leute bekommen weniger Kinder

Das bedeutet, dass in den kommenden Jahren immer weniger Erwerbstätige, die in die Rentenkasse einzahlen, immer mehr Rentner zu schultern haben. Da also immer weniger Geld in der Kasse ist, von dem immer mehr Leute zehren müssen, gibt es nicht viele Handlungsmöglichkeiten:
  • Die Rentner bekommen weniger Rente
  • Die Erwerbstätigen müssen mehr in die Rente einzahlen
  • Der Ruhestand beginnt später: Die Menschen zahlen so länger ein und bekommen kürzer Rente
Oder ein Mix daraus. 

Wenn ich früher 50 Jahre gearbeitet habe und dann noch 10 Jahre Rente bekam, es genug Kinder gab, die mich finanzierten und wenige Rentner, die Geld aus dem Topf nahmen, ging die Berechnung auf. Aber diese Zeit ist vorbei.

Sehr eindrucksvoll kann man der Entwicklung auf der "Bevölkerungspyramidenseite" des Statistischen Bundesamts zusehen - klickt mal rein, schiebt den Regler auf 1950 und drückt auf den Play-Button!

Hier zwei Bilder dazu: 1950 lag der Anteil der über 65-Jährigen bei 10 % und im Jahr 2040 voraussichtlich dreimal so hoch, während die "Einzahler" von 60 % auf 54 % zurückgehen.

Quelle: https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide
https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide


...und die Lösung auch


Privat vorsorgen - so früh wie möglich und so viel wie möglich. Ob in die eigenen vier Wände, mit Rentenversicherungen, Investmentfonds oder womit auch immer.

Es führt kein Weg daran vorbei. Das ist wichtiger als das neue iPhone, das dritte Tablet, der zweite Urlaub oder das neue Auto.

Und das Thema eilt - denn je älter du bist, um so mehr musst du in die Tasche greifen. Wer beispielsweise (Berechnung unter den Links)  mit 25 Jahren anfängt für 1000 Euro Zusatzrente zu sparen, der muss 232 Euro zahlen - fängt er mit 30 Jahren an, sind es 300 Euro und mit 40 Jahren müsste er über 500 Euro monatlich bezahlen. 

Also los: Macht euch an die Planung eurer Altersvorsorge - die Weichen sind gestellt, es wird nicht besser - und wenn ihr fachkundige Hilfe braucht, meldet euch gerne bei mir!


Viele Grüße,

Euer Mark
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Gute Beratung gibt´s bei uns. Selbstverständlich auch Online.


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